
Musikfilm von Tony Gatlif, Frankreich 1993, 103 Minuten
"Latcho Drom" ist ein außergewöhnlicher Film, der fast ohne Worte auskommt und sich ausschließlich der vielfältigen Welt der Musik der Roma und Sinti widmet. Der Regisseur Tony Gartlif bildet die historische "Reise der Zigeuner", den mutmaßlichen Migrationsweg von Indien bis nach Nordafrika und Europa, in musikalischen Stationen nach. Die Darsteller sind allesamt professionelle oder Laienmusiker, keine Schauspieler. Die Musik ist authentisch und reicht von Gypsy Jazz bis zu Flamenco, von der Band Taraf de Haïdouks bis zum Auschwitz-Lied, das von der Holocaust-Überlebenden Margita Makulová gesungen wird.
Eine begeisternde, vitale, aber auch melancholische musikalische Reise.
Der 27. Januar ist der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Der Gedenktag ist allen Opfern gewidmet, Juden zuallermeist, aber auch Sinti und Roma, Homosexuelle, Behinderte, Kriegsgefangene, Menschen, deren Leben eine Politik mörderischen Rassenwahns sich angemaßt hatte, für "lebensunwert" zu erklären (bundesregierung.de).
Wir nehmen diesen Tag 2026 zum Anlass für einen Themenschwerpunkt, der sich der Diskriminierung, aber auch der Geschichte und Kultur der sogenannten "Zigeuner", der Roma und Sinti widmet. Für den Genozid an ihrem Volk, dem bis zu einer halben Million Menschen zum Opfer fielen, wurde der Begriff "Porajmos" (deutsch „das Verschlingen“) geprägt.